Im Beruf hoch hinaus als Schornsteinfeger

27. August 2018

Schornsteinfeger sorgen für saubere Kamine, haben aber auch noch viele andere Aufgaben. Sie arbeiten hoch oben auf dem Dach, in den Häusern und Kellern. Rund 20 000 Schornsteinfeger gibt es in Deutschland, etwa 2000 junge Leute lernen derzeit den Beruf.

Die Branche hat einen Frauenanteil von rund 15 Prozent – einen der höchsten in den Bauberufen im Handwerk. Der Schornsteinfeger ist einer von jenen Berufen, bei denen ein Meistertitel beim Eröffnen einer eigenen Firma zwingend notwendig ist.

Durch regelmäßige Kontrollen tragen sie dafür Sorge, dass Schornsteine, Abgasleitungen, Kaminöfen, Heizungs- oder Lüftungsanlagen sauber sind und einwandfrei funktionieren. Vom Dach aus reinigen sie Schornsteine mit dem Kehrbesen, um Ruß und andere Ablagerungen zu entfernen. Mit einer Kamera oder einem Spiegel prüfen sie, ob der Querschnitt frei ist. Beides – Kehren und Überprüfen – geht teilweise auch vom Keller aus. Des Weiteren prüft der Schornsteinfeger den Kohlenmonoxid-Wert im Abgas.

Berufsanfänger sollten Kommunikationsfähigkeit besitzen, denn den Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Schornsteinfeger in Häusern und Wohnungen anderer Menschen. In Absprache mit dem Betriebsinhaber planen die Mitarbeiter Kundentermine und tragen Daten in den Computer ein. Zum Berufsalltag gehört es, Fragen zu beantworten und Kunden über richtiges Heizen und Energie sparen zu informieren. Als ausgebildeter Energieberater bieten Schornsteinfeger auch Beratungen an oder stellen Energieausweise aus.

Die Ausbildung dauert drei Jahre. Berufsschulunterricht und überbetriebliche Ausbildung finden als Blockunterricht statt. Über das Jahr verteilt fallen insgesamt drei Monate Schule an. Es gibt regionale Berufsschulen, Berufsschulzentren und Landes-Schornsteinfegerschulen, teilweise mit angeschlossenem Internat. Bei der dualen Berufsausbildung mit Erwerb der Fachhochschulreife (DBFH) kommen je nach Bundesland vier bis zwölf Schulstunden zusätzlich zur Berufsschule hinzu.
Nach bestandener Gesellenprüfung arbeiten die meisten Schornsteinfegergesellen in einem Schornsteinfeger-Betrieb oder gehen direkt weiter zur Meisterschule. Ein Meistervorbereitungskurs dauert ein beziehungsweise zwei Jahre und findet entweder als Blockunterricht in Vollzeit oder in Teilzeit statt. Nach der Gesellen- oder Meisterprüfung kann sich jeder Schornsteinfeger weiter spezialisieren und zum Beispiel Energieberatungen oder Wartungen und Reinigungen von Lüftungsanlagen anbieten. Mit erfolgreicher Prüfung darf ein Meister seinen eigenen Betrieb gründen und Schornsteinfegerarbeiten anbieten (nach Eintrag in die Handwerksrolle).

Das Ziel vieler bleibt jedoch der eigene Bezirk: Nach einigen Jahren Berufserfahrung bewerben sie sich auf einen Bezirk, um bevollmächtigter Bezirksschornsteinfeger zu werden. Ein Bezirk wird jeweils für sieben Jahre vergeben.

Als Alternative kommt nach der Ausbildung ein Studium in Frage, zum Beispiel in den Fachrichtungen Umwelttechnik, Gebäudetechnik oder Versorgungs- und Entsorgungstechnik. Das Schornsteinfegerhandwerk in Nordrhein-Westfalen bietet in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Gelsenkirchen eine Berufsausbildung zum Schornsteinfeger und ein Bachelor-Studium im Bereich Versorgungs- und Entsorgungstechnik an. Informationen gibt es beim Landesinnungsverband.

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